Therese von Lisieux, Ende des 19. Jahrhunderts in der Normandie geboren, hat ihre Berufung in den liebevollen Werken des Alltags gefunden, die sie im Karmel von Lisieux lebte. Ihre Gedanken, im Buch „Geschichte einer Seele“ aufgeschrieben, haben Menschen rund um den Globus inspiriert und fasziniert und in Lisieux entstand nach ihrem Tod mit 22 Jahren eine Wallfahrtsstätte, die bis heute nach Lourdes die zweitgrößte Pilgerstätte Frankreichs ist.
Madeleine Delbrel, Anfang des 20. Jahrhunderts in Südfrankreich geboren, hat ihre Berufung darin gefunden, das Doppelgebot der Liebe unter den verarmten Arbeitern im bis heute kommunistisch regierten Ivry bei Paris zu leben, gemeinsam mit einigen Gefährtinnen. Eine ihrer Vorbilder war dabei Therese von Lisieux. Bis zu ihrem Tod 1964 hat sie sich hingebungsvoll und bescheiden um die von Staat und Gesellschaft Vergessenen gekümmert.

Madeleine Delbrêl über die Kleine Therese »Vielleicht war Therese von Lisieux, die Patronin aller Missionen, dazu ausersehen, zu Anfang dieses Jahrhunderts ein Schicksal vorzuleben, bei dem die Zeit auf ein Minimum zusammenschrumpft, die Handlungen auf ein winziges Format hinauslaufen, der Heroismus für die Mission sich auf wenige Quadratmeter beschränkt. Die kleine Therese kann uns lehren, dass bestimmte Leistungen nicht mit der Uhr gemessen werden können, dass die sichtbare Seite der Taten nicht alles ist, dass zur Mission in der Weite auch die Mission in der Dichte kommen muss - mitten unter den dicht zusammenwohnenden Menschen, in jener Tiefe, wo der Geist der Menschen die Welt befragt und zwischen dem Geheimnis eines Gottes, der ihn mächtig und groß will, hin und her schwankt. Die kleine Therese beweist für sich ganz allein, dass mit den missionarischen Bemühungen im Milieu des Marxismus nicht künstliche Dämme und Wälle gebaut, sondern lebendige Kräfte geweckt werden, genau da, wo man den Glauben untergraben will.« (Madeleine Delbrêl, Gott einen Ort geben, 125)

Wir wollen eine Wallfahrt zu den Wirkstätten der beiden Frauen machen, zuerst nach Ivry, dann über einen Abstecher nach Paris, weiter nach Lisieux.
Wer hat Interesse mitzufahren? Je nach Personenzahl reicht es einen VW Bus zu mieten oder es müssten noch weitere Interessierte im eigenen PKW fahren.
Einzelheiten der Fahrt wie Kosten und Unterbringung und Programm würden wir mitteilen, nachdem die genaue Personenzahl feststeht.
Anmeldung bitte bis zum 18.Juni 2023 im Pfarrbüro per Mail: st.maria-kapitol@katholisch-in-koeln.de oder telefonisch: 0221/29240564.
Astrid Hick und Josef Klasen; Kapitolsrat