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Das mittelalterliche Köln kannte das Prinzip des Doppelkirchenensembles. Die Kirchen St. Cäcilien und St. Peter sind als einziges, ehemals für Köln so typisches Doppelkirchenensemble erhalten. Stifts– oder Klosterkirche und Pfarrkirche waren nebeneinander erbaut worden, um das kontemplative und ruhige Leben von dem bisweilen aktiven Gemeindeleben einer Pfarre mit Taufe, Hochzeiten und Beerdigungen zu trennen.
Die Tatsache, dass St. Cäcilien seit 1838 als Krankenhauskirche des anstelle der Stiftsgebäude errichteten städtischen Bürgerhospitals diente, rettete sie vor dem Abriss, und so blieb sie neben der Pfarrkirche St. Peter bestehen. In anderen Fällen war nach der Säkularisation jeweils ein Sakralbau der Doppelkirchenanlagen abgebrochen worden, wie St. Brigida bei Groß St. Martin, St. Jakob bei St. Georg oder St. Christoph bei St. Gereon. Nur der erhaltene Bau wurde als Pfarrkirche genutzt.
Im Falle von St. Maria im Kapitol wurde die Basilika sogar erst zur Pfarrkirche erhoben, um sie vor dem Abbruch zu bewahren. (RH).


Säkularisation
Unter der französischen Besatzung wurde am 9. Juni 1802 per Konsularbeschluss drei Viertel aller Kirchen und Klöster Kölns mitsamt ihrer Ausstattung in Staatsbesitz überführt und damit säkularisiert. Von etwa 120 betroffenen Kirchen, Klöstern und Kapellen wurden manche direkt abgerissen, andere zu Lager oder Fabrikhallen umfunktioniert; - der Dom diente beispielsweise als Proviantlager.
In St. Maria im Kapitol sollen in der Krypta zeitweilig Salz-Vorräte eingelagert gewesen sein. Dem Abriss entging die Basilika nur, weil sie flugs zur Pfarrkirche umgewidmet wurde. Das Schicksal des Abrisses ereilte stattdessen die bisherige, zugehörige Pfarrkirche Klein-St.-Martin. (RH)